Insgesamt habe ich nun 35 Projekte aus der Reihe „Faces of …“ realisiert. Das bedeutet 12 Aktionen pro Jahr die ca 6 Wochen dauern. Das ist auch für einen Trickfilmer ein strammes Programm, und es bietet sich nicht immer die Zeit, dem ein oder anderen…oder auch DER ein oder anderen, in der Form einmal nachzugehen, wie man es in manchem Moment gerne täte. Denn tatsächlich bekommt man über die eingesandten Bilder und der Kommunikation mit den Menschen hinter den Bildern Einblicke in so manche , tolle Lebensgeschichte. Ich habe mir deshalb vorgenommen neben dem Projekt „Faces of…“ das Ganze um die Rubrik „Stories of….“ zu erweitern.
Denn tatsächlich stehen hinter den Bildern oft Geschichten, die es nicht nur wert sind, erzählt zu werden. Sondern ich glaube auch, dass diese Geschichten für den ein oder anderen nicht nur interessant, sondern auch hilfreich sein können. In der Form , dass die Geschichten der anderen einen oftmals auch Anregungen für die eigene geben kann.
Starten möchte ich mit einer Begebenheit zu „Faces of Koblenz“.
Wie üblich habe ich dort gegen Ende der Woche die eingesandten Selfies durchgeguckt und den Leuten, die sie geschickt haben eine kurze Rückmeldung gegeben, wie es jetzt weitergeht. Dabei stieß ich auf ein Foto, was wirklich toll war. eine junge Frau mit kahl geschorenem Kopf, rausgestreckter Zunge und dem Victory-Zeichen. Es kam soviel Lebensfreude rüber, dass ich spontan ihr zurückschrieb…hey. Cooles Bild.
Die Antwort war eher zurückhaltend, was mich sehr wunderte. Es stellte sich heraus, Das Kathrin Weinand sich nicht wie von mir vermutet aus modischen Gründen den Kopf rasiert hatte, sondern vielmehr unter Alopecia litt. Einer Haarausfallerkrankung. Und sich gar nicht sicher war, ob es eine gute Idee war, an dem Voting teilzunehmen, und ihr freundeskreis ihr eher davon abgeraten hatte.
Es war eine sehr gute Entscheidung. Das Voting ging wie immer Freitag online, und was ich noch nie erlebt habe, selbst Leute, die selber ein Bild von sich ins Rennen geschickt haben, voteten für sie und machten sogar Werbung für sie. Mit dem Erfolg dass sie am Ende ganz weit vorne lag.
Für mich war das eine tolle Erfahrung. Ich habe das Bild fertig gestellt und in die Ausstellung geschickt, worauf dann dieses Foto zurückkam:
Im Nachhinein ist mir klar geworden, welche Überwindung es Kathrin gekostet haben muss, an diesem Wettbewerb teilgenommen zu haben. Umso mehr habe ich mich über den Support der anderen Teilnehmer gefreut.
Ich habe Kathrin dann natürlich auf Facebook weiter verfolgt. 2015 hatte sie dann für sich ein sehr einschneidendes Erlebnis. Was sie zu der Entscheidung geführt hat, ihre Erfahrung mit ihrer Krankheit an andere weiterzugeben. Um ihnen beim Umgang mit der Krankheit helfen zu können. Eine tolle Aufgabe. Weil sie nicht nur anderen damit hilft, sondern Kathrin als Menschen komplett erfüllt. Und das ist das tollste, was einem Menschen passieren kann. Aber macht euch am besten einfach selber einen Eindruck von ihr. Hier ist ihre Seite auf Facebook
Kathrin Weinand-Du bist mehr , als Du glaubst zu sein
Von meiner Seite aus habe ich nochmal eine aktuelle Zeichnung von ihr gemacht. Ich denke wir werden uns irgendwann treffen und die Story weiterstricken……